Hans Egon Holthusen

deutscher Schriftsteller; Programmdirektor am Goethe-Haus in New York 1961-1964; versch. Gastprofessuren; zahlr. Vortragsreisen in Europa und den USA; Werke: Essays, Literaturkritik, Lyrik, Romane, u. a. "Der unbehauste Mensch", "Das Schöne und das Wahre", "Indiana Campus. Amerikanisches Tagebuch", "Ein deutsches Problem"

* 15. April 1913 Rendsburg

† 21. Januar 1997 München

Herkunft

Hans Egon Holthusen, ev.-luth., war der Sohn eines Pfarrers, der in der Nazizeit zur Bekennenden Kirche gehörte. H. wuchs in einem Dorf an der Niederelbe und in Hildesheim auf.

Ausbildung

In Hildesheim besuchte er das Gymnasium Andreanum und studierte dann 1931-1936 Germanistik, Geschichte und Philosophie in Tübingen, Berlin und München. Er promovierte mit einer Dissertation über Rilkes "Sonette an Orpheus" (1938 gedruckt) zum Dr. phil.

Wirken

1937-1939 arbeitete H. als Verlagslektor und Privatlehrer in München. Er publizierte nebenbei literaturwissenschaftliche Aufsätze und schrieb Lyrik. 1939-1945 leistete er Kriegsdienst.

Als 20-jähriger war H. 1933 der nationalsozialistischen Parteitruppe SS (Standarte Julius Schreck) beigetreten, 1937 wurde er auch Mitglied der NSDAP. Dagegen nahm er im April 1945 an der "Freiheitsaktion Bayern" gegen das NS-Regime teil.

Nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte H. zunächst in Zeitschriften. Von großer Bedeutung waren die zahlreichen Vortragsreisen ...